Weinreben: Tipps zu Pflege und Pflanzung
Pflanzung: Wählen Sie einen Standort, welcher eine möglichst hohe Sonnenbestrahlung zuläßt.
Optimal ist eine südliche Ausrichtung an einer Mauer oder Hauswand. Diese speichert die Wärme und schützt vor Kälte. Die Weinrebe ist eine rankende Pflanze und benötigt daher ein Spalier. Bauen Sie also zunächst ein Spalier. Sinnvoll ist dabei, darauf zu achten, dass dieses nicht nach kurzer Zeit brüchig wird oder verwittert. So eignet sich ein Holzspalier weniger, vielmehr ist ein Spalier aus witterungsbeständigem Material sinnvoll ( z.B verzinkter Draht). Es wird ein Draht senkrecht nach oben angebracht, bis zu der gewünschten Höhe, welche die Rebe in Zukunft erreichen soll. Dann werden waagerechte Drähte gezogen, diese sollten untereinander einen Abstand von ca. 30 cm haben. Die seitliche Länge kann durchaus ein paar Meter betragen. Bei Pflanzung von mehreren Reben ist ein Abstand von 2 Metern angebracht.
Für die Pflanzung sollte ein Pflanzloch mit einer Tiefe von ca. 40 cm ausgehoben werden. Legen Sie dieses großzügig an und verfüllen es später mit Blumenerde oder gutem Gartenboden. Eine Zugabe von einer Handvoll Hornspäne wird die Rebe Ihnen danken. Setzen Sie die Pflanze so ein, dass sie eine leichte Neigung zum Spalier hat und die Veredlungsstelle sollte knapp über der Erde liegen.
Wässern Sie die Rebe nach der Pflanzung gut an.
Spalieraufbau:
Heften Sie den Trieb der Weinrebe an den mittleren, senkrechten Draht an. Bitte darauf achten, dass zur Befestigung kein Bindematerial verwendet wird, welches später in den Trieb einschneidet. Eine gute Wahl ist hierfür das sogenannte Schlauchband, welches innen hohl und so dehnbar ist und nicht einschneidet.
Im Jahr 1 nach der Pflanzung kürzen Sie den angehefteten Trieb auf eine Länge ein, die ca. 15 cm über dem ersten, waagerecht verlaufenden Draht liegt. Ein guter Zeitpunkt dafür ist der März.
Sollte die Rebe bereits mehrtriebig sein, so kürzen Sie den unteren Trieb auf 2 Knospen ein und den oberen Trieb schneiden Sie dann ca. 15 cm oberhalb des zweiten Querdrahtes ab, so können Sie im nächsten Jahr bereits Draht 1 und Draht 2 mit Trieben bestücken.
Im 2 Jahr heften Sie den obersten Trieb wieder an den senkrechten Draht, um den Leittrieb weiter nach oben zu führen. Die beiden darunter liegenden Triebe binden Sie an die waagerechten Triebe nach links und rechts. Alle weiteren Triebe werden entfernt.
So gehen Sie nun auch weiterhin vor. Der Leittrieb wird immer ca. 15 cm über dem nächsten Querdraht abgeschnitten, der oberste Trieb wieder nach oben geheftet und die Triebe darunter nach rechts und links. So entsteht über die Jahre Ihr Spalier.
Schnitt:
Die Triebe, welche das Spalier bilden, lassen Sie so lang wachsen, wie Sie es wünschen, bzw. wie es das Ausmaß des Spaliers zulässt dann können Sie diese abschneiden.
Für alle anderen Triebe gelten dann folgende Schnittempfehlungen.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass Weinreben an dem Holz Früchte ausbilden, welches im gleichen Jahr gewachsen ist, also an den einjährigen Trieben. Schon aus diesem Grund bietet sich ein regelmäßiger Schnitt an, um immer wieder neue, junge Triebe zu generieren.
Der Hauptschnitt wird im Winter durchgeführt, bevor die Reben wieder austreiben. Dabei sollte es nicht unter minus 5 ° sein.
Alle Triebe werden auf zwei Knospen eingekürzt. Im Frühjahr treibt die Rebe dann aus diesen beiden Knospen aus und entwickelt neue Triebe. Im weiteren Verlauf bilden sich dann Fruchtstände an den Trieben. Alle Triebe, die keine Früchte ansetzen sollten Sie entfernen, um der Pflanze mehr Kraft für die Ausbildung der Trauben zu geben. Das führen Sie im April/Mai aus.
Im Juni kürzen Sie dann noch die Fruchttriebe so ein, dass Sie nur 2 Fruchtstände belassen und dann noch 2 Blätter darüber hinaus. So gewährleisten Sie eine hohe Qualität der Trauben.
Im Juli wäre es dann sinnvoll alle Blätter, welche die Trauben bedecken oder im Schatten hängen lassen zu entfernen, damit die Früchte möglichst viel Sonneneinstrahlung erhalten und ein ausgeprägtes, süßes Aroma entwickeln können.
So verfahren Sie dann auch in den nächsten Jahren.
Im Laufe der Zeit kann es sein, dass die trotzdem insgesamt zu dicht wächst. Dann können Sie auch mal komplette Triebe entfernen um wieder eine bessere Durchlüftung und Sonnenbestrahlung zu erzeugen.
Pflege:
Zur Versorgung der Pflanze ist es sinnvoll sie jedes Jahr nach dem Austrieb mit Beerendünger zu versorgen.
Die beste Pflege ergibt sich schon aus den Schnittmaßnahmen. Diese sorgen für eine gute Durchlüftung und schränken so die Wahrscheinlichkeit eines Pilzbefalls deutlich ein, da die Blätter schneller abtrocknen.
Sollten Sie den Eindruck haben, dass einzelne Blätter nicht gesund aussehen, so macht es Sinn diese sofort zu entfernen und auch zu entsorgen.
Eine angemessene Bewässerung in Trockenperioden ist selbstverständlich.
Bei der Sortenauswahl ist es sinnvoll Reben auszuwählen, welche als pilzfest beschrieben werden.
Eine Aussage zu Resistenzen gegenüber Erkrankungen ist grundsätzlich schwierig, da diese im Laufe der Zeit auch wieder aufbrechen können.