Holunder
Der Holunder wächst weltweit in etwa 10 verschiedenen Arten. In Deutschland kennen wir Schwarzen (Sambucus nigra), Roten (Sambucus racemosa) und den Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus).
Im Tiefland dominiert der Schwarze Holunder. Er bevorzugt nährstoffreiche Gehölzrandbereiche. Auf ähnlichen Standorten findet sich in höheren Lagen der Rote Holunder.
Holunder haben einen hohen ökologischen Wert als Vogel- und Bienennährgehölz. Es gibt Schmetterlingsarten, deren Raupen sich ausschließlich von Holunderblättern ernähren. Holunder sind allerdings äußerst regenerationsfähig und tragen bei Insektenbefall keinen nennenswerten Schaden davon.
Diese Robustheit, seine Konkurrenzstärke und auch Schattenverträglichkeit machen den Holunder zu einem der wichtigsten Gehölze in Vogelschutzhecken, bei Aufforstungsarbeiten und in Wallhecken und Windschutzpflanzungen. In naturnah gestalteten Gärten wird er kaum fehlen.
Doch auch kleinere Gärten kann er bereichern. Traditionell findet man ihn in Apotheker- und Bauerngärten. Seine Blüten lassen sich zu Holunderblütensekt oder Sirup verarbeiten, ein Tee hilft bei Fieber und Erkältungen. Der Fruchtsaft enthält die Vitamine A, B und C und viel Kalium. Der rote Farbstoff der Früchte fängt freie Radikale. Früher glaubte man,der Holunder halte Unheil ab und pflanzte den Strauch dicht an das Haus.
Als Solitär bildet der Holunder eine wunderschöne, malerisch überhängende Krone. Wunderschön wirken auch dunkellaubige Sorten wie 'Black Lace'.
Man kann ihn auch wie im Obstbau als kurzstämmiges Bäumchen ziehen. Dazu suchen Sie sich einen Jungtrieb aus, den sie gerade aufbinden, alle anderen Triebe entfernen Sie an der Ansatzstelle. Drei bis vier Augenpaare über der gewünschten Kronenhöhe schneiden Sie den Trieb ab. Nun treiben Seitenzweige aus. Alle Triebe unterhalb des Kronenansatzes reißen Sie regelmäßig ab. Im folgenden Frühjahr werden die Kronentriebe auf zwei bis vier Knospen eingekürzt. Es bilden sich nun Leittriebe, die im kommenden Jahr Früchte tragen. Durch einen jährlichen Schnitt im Spätwinter, bei dem alle Zweige, die gefruchtet haben, entfernt werden und Jungtriebe um ein Drittel eingekürzt werden, halten Sie das Bäumchen lange vital.
Wenn Sie sich den Duft der Holunderblüten konservieren wollen, probieren Sie doch mal dieses leckere Marmeladenrezept aus:
25 bis 30 Holunderblüten
1 Liter naturtrüber Apfelsaft
Saft von 2 bis 3 Zitronen
1 kg Gelierzucker
Holunderblütendolden wenn nötig leicht abspülen und mit der Blüte nach unten in eine Schüssel legen, mit Apfelsaft übergießen. 24 Stunden ziehen lassen, dann durch ein sauberes Tuch drücken und die Flüssigkeit im Topf auffangen. Zitronensaft und Gelierzucker dazugeben, aufkochen und einige Minuten sprudelnd kochen lassen. Dann in heiß ausgespülte Gläser geben, verschließen und 15 Minuten umgedreht stehen lassen.
Guten Appetit!