Himbeeren: Pflegetipps
Unsere heutigen im Sommer reifenden Kultursorten sind enge Verwandte der heimischen Wald-Himbeere und oft durch Kreuzungen mit robusten amerikanischen Sorten entstanden.
Unterschieden wird zwischen Sommer- und Herbst-Himbeeren.
Bei Sommerhimbeeren bilden sich Blüten und Früchte nur an den Ruten des Vorjahres. Die Blütenknospen werden bereits im Herbst angelegt, deshalb erfolgt der Schnitt direkt nach der Ernte. Hierbei werden alle abgeernteten, verholzten, absterbenden Ruten bodennah entfernt. Aus dem Wurzelstock sind bereits im Frühsommer neue Ruten ausgetrieben, die im nächsten Jahr fruchten. Sie werden jetzt aufgebunden und bei Bedarf ausgelichtet, indem man 8 bis 10 mittelstarke Triebe pro Meter stehen lässt und sehr dicke oder sehr dünne Triebe entfernt. Sehr lange Ruten können auch oberhalb der Anbindung eingekürzt werden. Beim Anbinden unbedingt darauf achten, die weiche Rinde nicht zu verletzen!
Während Sommerhimbeeren im Juni/ Juli fruchten, beginnt bei Herbsthimbeeren die Ernte erst im August und reicht je nach Sorte bis in den Oktober.
Bei Herbsthimbeeren tragen bereits die Jungruten am oberen Drittel der Triebe im ersten Jahr Früchte. Im Spätherbst sterben nur diese Triebteile ab, dennoch werden meist die kompletten Ruten eingekürzt. Kürzen Sie die Ruten allerdings nur auf Kniehöhe ein, fruchten die Sträucher bereits im nächsten Juni an den stehengelassenen Rutenenden und Sie erhalten eine kleine Erntemenge bereits im Sommer. Allerdings fällt dann auch die Herbsternte um diesen Teil geringer aus. Lassen Sie deshalb besser nur wenige Triebe stehen, um die Ernte zu fördern.
Für alle Himbeeren gilt:
Ein sonniger Standort fördert Fruchtansatz und Süße der Beeren. Ein luftiger Standort beugt Fruchtfäulepilzen vor.
Die Beeren sind reif, wenn sie sich leicht vom Fruchtboden lösen lassen.
Getopfte Sträucher pflanzt man vor allem im Herbst oder Frühjahr, sie können aber bei guter Wasserversorgung auch jetzt noch gepflanzt werden. Zu lehmigen Boden sollten Sie mit reifem Kompost verbessern, bei verdichtetem Boden kann man Himbeersträucher auf etwa 50 cm hohen Dämmen pflanzen. Der Pflanzabstand sollte ungefähr 40 cm betragen. Pflanzen Sie neue Himbeersträucher nicht an Stellen, an denen zuvor schon Himbeeren, Brombeeren oder verwandte Beerenarten standen!
Gedüngt wird ab März mit organischem Beerendünger oder chloridfreiem, mineralischem Langzeitdünger.
Himbeeren haben ein empfindliches Wurzelwerk! Dünger also nur oberflächlich ausbringen, Mulch nicht zu dick auftragen. Auch kurzfristige Staunässe kann die Wurzeln bereits schädigen, den Boden gleichmäßig feucht halten.
Himbeeren lassen sich über Absenker oder Wurzelausläufer vermehren, oft leiden alte Sträucher aber unter Pilz- und Viruserkrankungen, die sich negativ auf die Gesundheit der gewonnenen Jungpflanzen auswirken. Achten Sie beim Kauf auf Widerstandsfähigkeit gegen Wurzel- und Rutenkrankheiten.