Heidelbeeren: Tipps zu Pflege und Pflanzung
Allgemeines
Die heutigen Kulturheidelbeeren stammen allesamt aus Kreuzungen aus den USA, Neuseeland und Australien. Im heimischen Garten gepflanzt, kann man von gut eingewurzelten Sträuchern mehrere Kilogramm Früchte pro Saison erwarten. So kann man auch ohne lange Wanderungen und mühsames gebücktes Pflücken leckere Heidelbeeren genießen, denn die Kultur-Heidelbeer-Sorten werden bis zu 2m hoch. Für kleinere Gärten gibt es auch kleiner bleibende Sorten. Sie eignen sich auch für Kübelpflanzungen.
Auch der Zierwert der Sträucher ist hoch. Im Frühjahr tragen sie viele kleine weiße Blütenglöckchen, im Herbst punkten viele Sorten mit einer spektakulären Herbstfärbung.
Die Beeren wachsen nicht einzeln an den Zweigen, sondern in dicken Trauben in bequemer Pflückhöhe. Die Früchte sind weniger druckempfindlich als die ihrer wilden Verwandten. Am Besten erntet man sie morgens, wenn sie noch kühl sind. Das Fruchtfleisch der Kultursorten ist weiß bis zartgrün und somit nicht färbend. Nur die Schale ist je nach Sorte rosarot ('Pink Lemonade') bis tiefblau gefärbt. Die Beeren lassen sich bis zu einer Woche im Kühlschrank lagern.
Ernte
Frühe Sorten reifen schon im Juli. Die Ernte können Sie mit unterschiedlichen Sorten bis in den Herbst strecken. Für eine ausreichende Befruchtung ist die Pflanzung unterschiedlicher Sorten sogar empfehlenswert, denn die Fremdbestäubung führt in der Regel zu höheren Erträgen und größeren Früchten.
Ernten Sie die Früchte eine Woche, nachdem sie sich blau verfärbt haben, erst dann ist das Aroma voll ausgeprägt. Am Stielansatz sollte weder grüner noch rötlicher Schimmer zu sehen sein. Auch bei rosa Sorten sollte der Stielansatz nicht mehr grünlich sein.
Besonders bei späten Sorten ist ein vollsonniger Standort wichtig, damit auch die letzten Beeren noch eine Chance haben, voll auszureifen. Auch sonst bevorzugen Kulturheidelbeeren im Gegensatz zu den Waldheidelbeeren einen sonnigen Standort. Volle Sonne fördert das Aroma.
Schnitt
Die kräftigsten Beeren liefern die zweijährigen Triebe. Je älter der Trieb, desto kleiner werden die Beeren und brauchen auch länger für die Vollreife. Deshalb sollten Sie ab dem vierten Standjahr regelmäßig mehrere drei- bis vierjährige Triebe entfernen und die gleiche Anzahl Jungtriebe nachziehen. Lichten Sie aber nicht zu stark aus, dann können die vielen jungen Ruten die Früchte kaum tragen und der Strauch fällt auseinander.
Pflege/Düngung
Für einen gesunden Wuchs und eine reiche Ernte ist eine gute Nährstoffversorgung wichtig. Heidelbeeren sind sehr salzempfindlich. Düngen Sie also mit speziellem Rhododendron- oder Beerendünger. Den Dünger nur oberflächlich auf der Wurzelzone verteilen. Für Heidelbeeren eignet sich beispielsweise auch Kaffeesatz als Dünger.
Für eine optimale Versorgung wird im Frühjahr zum Austrieb, zur Blüten-/Fruchtbildung im Mai und zur Erntezeit gedüngt. Bei Langzeitdüngern kann auch nur ein bis zwei Mal gedüngt werden. Die Düngemengen sind vom jeweiligen Präparat abhängig.
Empfehlen möchten wir an dieser Stelle eine Düngung mit biologischem, organischen Dünger. Grundsätzlich eignen sich aber auch mineralische Dünger für Heidelbeeren.
Standort
Besonderes Augenmerk sollten Sie auf die Bodenverhältnisse legen. Heidelbeeren sind Flachwurzler, es reicht also, das Beet bei Neuanpflanzungen bis zu 40 cm tief auszuheben. Damit die Wurzeln sich gut ausbreiten können, sollte das Pflanzloch aber ruhig einen Meter Durchmesser haben. Heidelbeeren brauchen sauren, luftigen, humosen Boden. Rhododendronerde, Torfsubstrate und Rindenmulch aus Nadelhölzern schaffen gute Bedingungen. Die Kulturheidelbeere steht bevorzugt an einem warmen, sonnigen Platz.