Feigen erfolgreich kultivieren
Die ursprüngliche Heimat der Feige (Ficus carica) liegt in der heutigen Türkei. Sie zählt zu den ältesten erwähnten Kultur- und Nutzpflanzen und war aufgrund ihrer Früchte schon in der Antike sehr beliebt und im Mittelmeerraum weit verbreitet. Bei uns ist die Feige vor Allem als Kübelpflanze beliebt, wächst in milderen lagen aber auch im Freien. Mittlerweile gibt es einige Sorten mit besserer Frosthärte, sodass die leckere Frucht in vielen Regionen Deutschlands im Garten angebaut werden kann.
Durch die leckere Frucht und den zudem hohen Zierwert der Blätter erfreut sich die Feige zurecht zunehmender Beliebtheit.
Allgemeine Informationen zu Pflanzung, Pflege und Kultur der Feige:
Standortwahl: Feigen können im Kübel kultiviert werden, wodurch diese mobil bleiben und in rauen Lagen oder starken Wintern an geschütztere Plätze im Garten gebracht werden oder sogar in einem Wintergarten überwintern können. Eine Überwinterung in einer Garage, einer Gartenhütte oder einem Gewächshaus ist möglich. Im Garten ausgepflanzt sollte ein geschützter, sonniger Standort und eine möglichst robuste Sorte wie `Bornholm´, `Brown Turkey´ oder `Perretta´ gewählt werden. Im Winter wird der Wurzelbereich mit Tannenzweigen, Laub oder Ähnlichem abgedeckt. Es ist möglich, dass Triebspitzen in starken Wintern zurück frieren, was der Feige aber nicht nachhaltig schadet.
Pflegetipps: Während der blattlosen Zeit im Winter sollte nur wenig gegossen werden, sodass die Erde nicht vollständig austrocknet. In der Vegetationszeit sollte der Feigenbaum hingegen regelmäßig gegossen werden, da die großen Blätter viel Wasser verdunsten.
Die Feigen können mit speziellem Feigendünger gedüngt werden, freuen sich aber auch über organischen Obstbaumdünger oder flüssigen Kübeldünger, den Sie von April bis Juni verabreichen können. Bei organischem Langzeitdünger reicht eine Gabe im Frühjahr zur Zeit des Austriebs, sowie eine zweite Düngung im Sommer.
Einige Früchte reifen vor dem Winter nicht aus. Diese können an der Pflanze belassen werden, da die Früchte im Frühjahr weiterwachsen und reifen können.
Feigen müssen nicht zwingend geschnitten werden, manchmal kann es aber sinnvoll sein, um die Pflanze auszulichten oder eine gewisse Erziehungsform zu erreichen. Der Schnitt wird im Frühjahr vor dem Austrieb, aber möglichst nach den Frösten durchgeführt (Je nach Wetterlage Ende Februar / Anfang März). Zu dicht stehende Triebe werden entfernt und über einer neuen Knospe oder eine Verzweigung beschnitten. Feigen sind schnittverträglich, sogar Radikalschnitte werden vertragen. Wer aber eine reiche Ernte einfahren möchte, der sollte nicht zu viel schneiden, da die ersten Feigen im Jahr an den zweijährigen Trieben ausgebildet werden. Während der Wachstumszeit sollte nicht geschnitten werden, da die Pflanzen dann stark bluten.
Ernte: Die Feigen sind reif, wenn sich die Frucht leicht eindrücken lässt und die Schale die typische Fruchtfärbung (Sortenabhängig) zeigt und „rissig“ wird. Im natürlichen Verbreitungsgebiet sind problemlos zwei Ernten im Jahr möglich. Die erste Ernte reift bereits im Juni/Juli an den vorjährigen Trieben. Die zweite Ernte wird an den diesjährigen Trieben ausgebildet und ist meist ertragreicher, die Früchte dafür in der Regel kleiner. Nur in milderen und sehr sonnigen Standorten reifen Feigen der zweiten Ernte vollständig aus. Die früher reifenden Kultur-Sorten wie `Califfo Blue´, `Morena´, `Brown Turkey´, `Perretta´ und `Firoma´ schaffen aber auch an weniger sonnenexponierten Standorten eine gute Fruchtreife. Feigen in Wintergärten, auf der geschützten Terrasse oder an einer Südwand haben die besten Voraussetzungen für einen hohen Ertrag.
Die Feigen können frisch vom Baum/Strauch und mit Schale gegessen werden.
Schadsymptome: Eine Gelb- und später Braunfärbung der Blätter wird meist durch Staunässe hervorgerufen, welche Topfpflanzen aufweisen, wenn das Wasser nicht gut ablaufen kann und die Wurzeln zu feucht stehen.
Es gibt nur wenige Krankheiten/Schädlinge, die Feigen befallen. Zu den Schädlingen gehören die Blattläuse, welche recht schnell ersichtlich sind und an den Blattunterseiten sitzen. Spinnmilben hingegen sind ohne Lupe kaum zu erkennen, sitzen ebenfalls an den Blattunterseiten und saugen ebenso an den Blättern. Durch die Saugaktivität wirken die Blätter silbrig-gesprenkelt und aufgehellt. Zudem sind die Milben durch ihre Spinnfäden erkennbar, welche sich zwischen den Blättern bilden.
An einem feuchten Standort, zu schattigen Standort können sich zudem Blattpilze auf den Blättern zeigen. Die Blätter werden dann einfach entfernt und der Standort umgestellt.