Der Herbst und das Frühjahr sind die beste Zeit für Neupflanzungen! Ein paar Tipps zur Pflanzung von Bäumen und Sträuchern…
Für laubabwerfende Gehölze ist die beste Pflanzzeit von Oktober-April. Die Pflanze muss die Blätter nicht versorgen und kann sich ganz auf das Wurzelwachstum konzentrieren. So hat sie einen Vorteil gegenüber den im Frühjahr gepflanzten Gehölzen und zeigt im ersten Jahr gleich ein besseres Wachstum.
Daraus lässt sich ableiten, dass man immergrüne Gehölze besser im Frühjahr pflanzt. Die Pflanze steht im Winter vor der Herausforderung, ihr Blattwerk zu versorgen, bei Frost reduzieren die Blätter die Verdunstung. Doch in trockenen Wintern kann es durchaus vorkommen, dass immergrüne Gehölze schlicht vertrocknen. Hier ist also die Frühjahrspflanzung die bessere Wahl, damit das Gehölz bis zum nächsten Winter ein ausreichendes Wurzelwerk bilden kann.
Das Hauptaugenmerk sollte bei der Pflanzung auf den richtigen Standort gelegt werden. Buntlaubige Gehölze gehören beispielsweise in sonnige Lagen, bei zu schattigem Stand verlieren sie häufig ihre schöne Färbung und vergrünen. Herbstfärber bilden ihre Farben im Schatten schlechter aus.
Rhododendren brauchen humosen feuchten Boden und sollten nicht in praller Mittagssonne stehen, da sie eher Gehölzrandpflanzen sind. Ganz ohne Sonne bilden sie aber schlecht Blüten aus.
Setzen Sie empfindliche Pflanzen in geschützte Lagen. Gehölze wie z.B. der Japanische Blumenhartriegel reagieren empfindlich auf Früh- oder Spätfröste.
Achten Sie darauf, dass das Gehölz am Standort genug Platz für die weitere Entwicklung hat. Besonders Gehölze, die malerische Kronen ausbilden wie Zierkirschen oder Blumenhartriegel, kommen erst richtig zur Geltung, wenn sie nach einigen Jahren ihre typische Form ausbilden.
Gehölze und große Sträucher sollten bei der Pflanzung mit einem Baumpfahl versehen werden. Das ist nicht nur in windexponierten Lagen unbedingt zu empfehlen, damit das sich entwickelnde Feinwurzelwerk nicht bei jeder Bewegung wieder gestört wird. Setzen Sie den Baumpfahl bei der Pflanzung mit in das Pflanzloch, um später beim Einschlagen keine Wurzeln zu beschädigen. Der Abstand zum Stamm sollte 10 bis 20 cm betragen und der Pfahl in westlicher Richtung zum Baum stehen, da dies in Mitteleuropa die Hauptwindrichtung ist. Ein Kokosstrick wird als“8“ um Pfahl und Baum gelegt und dann vom Baum zum Pfahl sehr fest mit dem restlichen Strick umwickelt. Auch am Stamm sollte die Bindung sehr fest sitzen, sonst entstehen leicht Scheuerverletzungen. Kontrollieren Sie die Bindung regelmäßig.
Nach ungefähr 2 Jahren ist der Baum gut angewachsen und die Bindung muss entfernt werden, um zu verhindern, dass der Strick im Zuge des Dickenwachstums in den Baum einwächst.
Besonderes Augenmerk sollte bei Neupflanzungen auf die Wurzeln gelegt werden.
Vor allem bei wurzelnackter Ware sollte man darauf achten, dass die Wurzeln nie trocken werden. Der Transport muss gut verpackt geschehen, wird nicht sofort gepflanzt, müssen die Pflanzen zwischendurch eingeschlagen werden. Als Faustregel gilt immer: Die Pflanze so tief setzen, wie sie in der Baumschule gestanden hat! Meist lässt sich das am unteren Stammende noch gut erkennen. Ist das nicht der Fall, sollte man darauf achten, dass die oberste Hauptwurzel gerade mit Erde bedeckt ist.
Auch Ballenware oder Pflanzen aus Containern dürfen nicht zu tief gesetzt werden, die Wurzeln leiden dann in tieferen Bodenschichten unter Sauerstoffmangel und fangen an zu faulen. Empfindliche Gehölze (Zaubernuss, Magnolien, Fächerahorn) können Sie auch ein paar Zentimeter höher einsetzen und dann mit Kompost oder Mulch anschichten.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Boden. Auf jeden Fall muss das Pflanzloch großzügig ausgehoben werden (mindestens 1,5 fach zur Ballengröße). Die Sohle des Pflanzlochs sollten Sie sorgfältig lockern. Vor allem bei Tiefwurzlern (Kiefer, Walnuss) ist das besonders wichtig, um ihnen den Start zu erleichtern, aber auch Flachwurzlern helfen Sie damit, weil die Gefahr von Staunässe verringert wird.
Arbeiten Sie reifen Kompost in die Erde zum Verfüllen des Pflanzlochs ein, das verbessert die Bodenstruktur.
Als Startdüngung geben Sie eine Handvoll Hornspäne an die Pflanze und arbeiten sie oberflächlich ein. Die Mikroorganismen des Bodens setzen nach und nach den enthaltenen Stickstoff frei und sorgen so für eine Langzeitdüngung.
Das ist vor allem wichtig, wenn Sie mulchen (und nicht nur bei Neuanpflanzungen, sondern grundsätzlich!), denn bei der Zersetzung von Rindenmulch wird dem Boden Stickstoff entzogen, der dann der Pflanze fehlt.
Bilden Sie um die Pflanze einen Gießrand und schlämmen Sie die Erde sorgfältig ein. Das fördert den Bodenschluss der Wurzeln. Der Gießrand verhindert ein ungenutztes Abfließen des Wassers. Achten Sie darauf, die Pflanze in den nächsten Monaten in trockenen Zeiten weiter zu gießen.