Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist vor allem für seine nährstoffreichen Beeren bekannt. Die Pflanzen sind pflegeleicht, sehr robust und lassen sich recht einfach kultivieren. Man findet den Sanddorn in Deutschland oft in Küstenregionen, wo er auf Sanddünen wächst oder auch an grobsandigen, kiesigen Flussufern. Denn, wie der Name schon verrät, wächst die Pflanze am besten auf sandigen Böden. Aber auch in unseren Gärten lassen sich Sanddornpflanzen ohne großen Aufwand anbauen.
1. Standortwahl
- Licht: Sanddorn bevorzugt einen sonnigen Standort mit mindestens 6 Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag. Ein heller, warmer Platz fördert das Wachstum und die Fruchtbildung.
- Boden: Die Pflanzen bevorzugen sandige, durchlässige Böden und kommen sehr gut mit Trockenheit zurecht. Sie sind aber anpassungsfähig und können in verschiedenen Bodentypen, also beispielsweise auch auf lehmigen Böden, gedeihen. Der pH-Wert sollte vorzugsweise im neutralen bis leicht alkalischen Bereich liegen.
2. Pflanzung
- Zeitpunkt: Die beste Zeit zum Pflanzen ist im Frühjahr oder im frühen Herbst. Grundsätzlich kann der Sanddorn aber ganzjährig ausgepflanzt werden, sofern im Sommer eine zusätzliche Bewässerung gewährleistet ist.
- Abstand: Der Pflanzabstand hängt stark von der Pflege/dem Schnitt ab und auch davon, wie das Erscheinungsbild der Pflanzen im Alter gestaltet werden soll. Möchte man beispielsweise ein Fruchthecke erstellen und die Pflanzen dürfen ineinander wachsen, so kann auf 1-1,5 Meter Bestand gepflanzt werden. Sollen die Pflanzen in Einzelstellung stehen, was hinsichtlich der Pflanzengesundheit und dem Ertrag vorzuziehen ist, dann sollte man ca. 2 Meter oder mehr an Abstand einhalten.
3. Bewässerung
- Anfangsphase: Wie auch bei anderen Gehölzen sollte man bei einer Neupflanzung zunächst zusätzlich wässern, sodass der Boden gleichmäßig feucht bleibt. Staunässe sollte man verhindern, da dies wiederum nachtteilig für ein gesundes Anwachsen ist. Bei einer Pflanzung im Herbst oder im zeitigen Frühjahr entfällt das zusätzliche Wässern in der Regel, da der Sanddorn dann bis zum Sommer bereits gut verwurzelt ist.
- Etablierte Pflanzen: Sanddorn ist trockenheitsresistent und benötigt wenig Wasser, sobald er etabliert ist.
4. Düngung
- Sanddorn benötigt normalerweise keine zusätzliche Düngung, da er an nährstoffarme Böden angepasst ist. Eine einmalige Düngung mit einem organischen Dünger im Frühjahr kann jedoch hilfreich sein, um die Pflanzengesundheit und den Ertrag zu fördern.
5. Schnitt
- Ein regelmäßiger Schnitt hilft dabei, die Form des Strauchs zu erhalten und das Wachstum neuer Triebe zu fördern. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb.
- Der Sanddorn neigt dazu im unteren Bereich oder auch in der Strauchmitte zu verkahlen. Durch regelmäßige Rückschnitte wirkt man dem Verkahlen entgegen, da sich so immer wieder Neutriebe aus dem unteren Bereich bilden.
- Da die Pflanzen sehr schnittverträglich sind, verträgt Sanddorn auch stärkere Rückschnitte. Man kann hier also kaum etwas falsch machen.
- Zu dicht stehende, kranke, oder abgestorbene Triebe sollten regelmäßig ausgeschnitten werden.
6. Bestäubung
- Sanddornpflanzen sind zweihäusig, was bedeutet, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. Um Früchte zu produzieren, benötigt man mindestens eine männliche Pflanze in der Nähe von weiblichen Pflanzen zur Bestäubung. Eine männliche Pflanze, wie `Pollmix´, reicht für die Befruchtung vieler weiblicher Sanddorn aus. Es gibt neuerdings auch einen selbstfruchtenden Sanddorn namens `Friesdorfer Orange´, welcher auch in Einzelstellung gute Erträge erbringt. Wenn man auf den maximalen Ertrag gehen möchte, so ist eine Kombination aus männlich und weiblich aber immer vorzuziehen.
7. Schädlingsbekämpfung und Krankheiten
- Sanddorn ist relativ unanfällig für Schädlinge und Krankheiten. Gelegentlich sind Blattläuse im frühen Sommer zu beobachten, welche man entsprechend bekämpfen sollte.
8. Ernte
- Die Beeren sind reif, wenn sie eine leuchtend orange Farbe annehmen (in der Regel im Spätsommer bis Herbst). Sie können frisch verzehrt oder für Säfte, Marmeladen und andere Produkte verwendet werden.