Die Kräuselkrankheit verdankt ihren Namen den gelbgrünen bis rötlichen Verdickungen und Ausstülpungen an den Blättern des Pfirsichs, der Nektarinen und auch der Aprikosen. Diese Deformierungen werden durch einen Pliz namens Taphrina deformans hervorgerufen. Die Infizierung der jungen Blätter findet bereits in den Knospen statt, wobei sich die typischen Symptome in Form von deformierten, blasigen, verfärbten Blättern erst nach dem Austrieb zeigen. Als Folge fallen die Blätter meist frühzeitig ab und die Pflanze bildet gestauchte Triebe und weniger und kleinere Früchte aus.
Biologisch: Als vorbeugende Maßnahme ist bereits die richtige Standortwahl wichtig. Der Pilz benötigt feuchte Bedingungen, um sich auf den Blättern anzusiedeln. Ein luftiger, sonniger Standort kann einer rasanten Verbreitung somit entgegenwirken. Zudem sollte die Krone nicht zu dicht sein, was durch regelmäßige Schnittmaßnahmen verhindert werden kann. Durch das Absammeln der befallenen Blätter verhindert man die Infizierung des zweiten Austriebs und eine organische Düngung erhöht die Widerstandsfähigkeit der Pflanze. Durch Praxistests haben sich die Sorten `Revita´ und `Benedicte´ als relativ robuste und regenerationsfähige Sorten herausgestellt. Auch `Roter Weinbergpfirsich´ ist relativ unanfällig für die Kräuselkrankheit.
Chemisch: Pflanzenstärkungsmittel und mineralische Dünger können eingesetzt werden, um die Widerstandsfähigkeit der betroffenen Pflanzen zu erhöhen. Außerdem gibt es im Fachmarkt verschiedene Pflanzenschutzmittel zum Spritzen. Wichtig: Die Spritzung mit einem Pilzbekämpfungsmittel muss erfolgen, bevor die Knospen aufbrechen, denn nach dem Auftreten der ersten Symptome ist eine Behandlung nicht mehr möglich. Deshalb ist die vorbeugende Spritzung schon ab Ende Januar zu empfehlen. Diese sollte mehrmals im Abstand von sieben bis zehn Tagen wiederholt werden.