Die Schlehe ist eine kleine Wildpflaume, deren kleine herb-saure Früchte erst nach den ersten Nachtfrösten mürbe werden. Die Kälte baut die vorhandenen Gerbsäuren ab. Sie eignen sich zur Herstellung von Konfitüren und Likör. Wollen Sie den Strauch als Nutzobst in Ihren Garten holen, wählen Sie eine veredelte Sorte. Die Zuchtformen bilden wesentlich größere Früchte aus und reifen schon vor dem Frost aus. Guten Fruchtansatz zeigt die Pflanze vor allem nach warmen Sommern, dann können Sie aus den Früchten reichlich Saft gewinnen, um Marmelade, Gelee oder Schnaps herzustellen.
Für einen besseren Ertrag lichten Sie den Strauch alle 3 Jahre nach der Blüte aus und verjüngen ihn.
Die Schlehe, aufgrund ihrer dunklen Rinde und der großen Dornen auch Schwarzdorn genannt (spinosa = bedornt), bevorzugt sonnig warme Standorte mit nährstoffreichem, kalkhaltigen Boden. Sie ist aber insgesamt sehr anpassungsfähig und besiedelt als „Pioniergehölz“ (ähnlich wie Birken) auch arme trockene Standorte und wächst in jedem Gartenboden auch in schattigen Bereichen.
Hauptpflanzzeit ist der Herbst. Sie können die Pflanze aber auch im Frühjahr vermehren, indem Sie Wurzelausläufer von der Mutterpflanze abstechen und neu einpflanzen. Kürzen Sie die Wurzeln um ein Drittel ein und gießen Sie die Pflanze gut an.
Die Naturform der Schlehe eignet sich eher für Naturgärten. Der Strauch wird 3 bis 5 m hoch, im Alter durch das Treiben von Wurzelausläufern sehr breit. Durch das Setzen einer Wurzelsperre können Sie den Ausbreitungsdrang etwas eindämmen.
Der Strauch ist ein wichtiges Bienennähr- und Vogelschutzgehölz und wird in der freien Natur für Aufforstungs- und Rekultivierungsmaßnahmen genutzt.
Schlehen sind sehr robust und pflegeleicht, es gibt allerdings einige Schädlinge, die besonders Schlehen befallen. Darunter ist zum Beispiel die Pflaumenlaus, die sich auch gerne auf den artverwandten Pflaumen niederlässt. Durch Nützlinge, Vögel und ölhaltige Pflanzenschutzmittel lässt sich der Befall in Grenzen halten.
Schlehen gelten außerdem als Wirtspflanzen für das Scharka-Virus, das von Blattläusen dann auf Pflaumenbäume übertragen wird.