Der Apfelwickler ist ein kleiner Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von zwei Zentimetern. Die Flügel sind grau-braun mit hellen Streifen und haben am unteren Ende einen kupferfarbenen Fleck. Die Raupen sind frisch geschlüpft zwei Millimeter lang und wachsen auf bis zu zwei Zentimeter Länge heran.
Jetzt im Mai schlüpfen die ersten Falter. Nach der Paarung legen die Weibchen bis zu 80 Eier auf den jungen Äpfeln ab.
Aus den abgelegten Eiern schlüpfen nach ca. zwei Wochen die ersten Raupen und fressen sich durch Apfelschale und Fruchtfleisch spiralförmig bis zum Kerngehäuse. Ein Befall ist an den Kotkrümeln am Bohrloch gut zu erkennen.
Drei bis vier Wochen später Mitte Juni verlassen die Raupen den Apfel und wandern zum Stamm, um sich unter losen Rindenschuppen zu verpuppen. In warmen Jahren entwickelt sich nun eine zweite Generation der Falter, die dann Ende Juli ausfliegt, um sich erneut zu paaren. Die daraus entstehenden Raupen überwintern dann verpuppt am Stamm.
Befallene Früchte fallen meist vor der Reife vom Baum. Am Baum verbliebene Äpfel sind zwar noch essbar, enthalten aber unappetitliche Kotreste, sind nicht mehr lagerfähig und müssen schnell verwertet werden.
Da die Entwicklung der Raupen stark temperaturabhängig ist (unter 10°C können sie sich nicht entwickeln), ist der Falter in der Eiablage und nachher die Raupe in der Verpuppung sehr flexibel. Das macht eine Bekämpfung schwierig.
Den Zeitpunkt des „Hochzeitsflugs“ können Sie ab Anfang Mai mit sogenannten Pheromonfallen, die Sie in die Bäume hängen, herausfinden. Hier werden die Männchen angelockt und kleben in der Falle fest. Fangen Sie mehr als fünf Falter in der Woche, können Sie ein biologisches Spritzmittel einsetzen. Es gibt Mittel speziell gegen Apfelwickler, die für Bienen, Nützlinge und andere Lebewesen unschädlich sind. Sprühen Sie den ganzen Baum ein. Da der Wirkstoff (Granulosevirus) von den Raupen gefressen werden muss, um zu wirken, müssen Sie die Behandlung drei- bis viermal im Abstand von etwa acht Tagen wiederholen, weil regelmäßig neue Larven schlüpfen.
Kleine Bäume können Sie mit feinmaschigen Schutznetzen abdecken, um eine Eiablage an den jungen Früchten zu verhindern. Sie müssen nach der Blüte, aber vor dem Falterflug angebracht werden, was diese Maßnahme etwas schwierig in der Anwendung macht.
Hängen Sie rechtzeitig neue Klebefallen auf, um Ende Juli/ Anfang August gegen die nächste Generation Falter/ Raupen vorzugehen.
Ab Mitte Juni wickeln Sie Wellpappe-Gürtel um den Stamm des Apfelbaums. Hier verpuppen sich die Raupen der ersten Generation und Sie können sie bei einer zweiwöchentlichen Kontrolle absammeln und vernichten.
Im Spätherbst können Sie mit einer Bürste lose Borkenschuppen vom Stamm abbürsten, um den Raupen ihre Unterschlupfmöglichkeit zu nehmen.